Der erste Tag in der Kita ist für Eltern und Kind eine große Veränderung. Während Dein Kind eine neue Umgebung, neue Bezugspersonen und einen neuen Alltag kennenlernt, bedeutet es für Dich als Elternteil, loszulassen und Vertrauen aufzubauen. Mit einer guten Vorbereitung kannst Du den Übergang entspannt gestalten. Hier erfährst Du die fünf wichtigsten Schritte, um den Kita-Start stressfrei zu meistern – inklusive Tipps, wie Du ruhig bleibst, wenn Dein Kind weint.
Inhalt
1. Die richtige Kita wählen
Die Auswahl der passenden Kindertagesstätte ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt. Jedes Kind ist anders – deshalb sollte die Kita zu den Bedürfnissen Deines Kindes und Eurer Familie passen. Achte auf folgende Kriterien:
- Lage und Erreichbarkeit
- Betreuungszeiten und Flexibilität
- Pädagogisches Konzept (z. B. Montessori, Waldorf, bilingual)
- Betreuungsschlüssel (Wie viele Kinder kommen auf eine Betreuungsperson?)
- Eingewöhnungskonzept und Elternarbeit
Es lohnt sich, mehrere Einrichtungen zu besichtigen und gezielt Fragen zu stellen. Viele Kitas bieten Schnuppertage an, bei denen Dein Kind sich mit der Umgebung vertraut machen kann. So bekommst Du ein Gefühl dafür, ob die Kita gut zu Euch passt.
2. Die Eingewöhnung gut vorbereiten
Ein sanfter Start in die Kita ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Die meisten Kitas nutzen das Berliner Eingewöhnungsmodell, das eine schrittweise Trennung von Eltern und Kind vorsieht. Damit die Eingewöhnung gelingt, solltest Du:
- Dein Kind frühzeitig auf den Kita-Alltag vorbereiten (z. B. durch Bücher oder Gespräche)
- Gemeinsam mit Deinem Kind die Kita besuchen, bevor die Eingewöhnung startet
- In der Anfangszeit flexibel sein, falls Dein Kind mehr Zeit benötigt
- Eine liebevolle Verabschiedungsroutine etablieren (kurz und klar, ohne langes Zögern)
Bleibe während der Eingewöhnung gelassen und zuversichtlich. Dein Kind spürt, wenn Du unsicher bist. Eine positive Einstellung hilft Deinem Kind, sich schneller wohlzufühlen.
3. Die richtige Ausstattung besorgen
Damit Dein Kind sich in der Kita wohlfühlt, braucht es die richtige Ausstattung. Viele Kitas haben eine Checkliste, aber generell gehören diese Dinge dazu:
- Bequeme Kleidung, die auch schmutzig werden darf
- Hausschuhe oder rutschfeste Socken
- Wechselkleidung für kleine „Unfälle“
- Trinkflasche und ggf. Brotdose (je nach Kita-Vorgaben)
- Kuscheltier oder Schnuffeltuch als Trostspender
- Sonnenhut oder Mütze je nach Jahreszeit
Beschrifte alle Sachen mit dem Namen Deines Kindes – so geht nichts verloren! Achte außerdem darauf, dass Dein Kind an das An- und Ausziehen seiner Sachen gewöhnt ist, das erleichtert den Alltag in der Kita enorm.
4. Loslassen lernen und Vertrauen aufbauen
Der Kita-Start ist nicht nur für Dein Kind eine große Veränderung, sondern auch für Dich. Viele Eltern haben anfangs ein mulmiges Gefühl oder Sorgen, ob ihr Kind sich wohlfühlt. Das ist völlig normal! Um den Übergang zu erleichtern, hilft es:
- Vertrauen in die Erzieherinnen und Erzieher aufzubauen
- Mit anderen Eltern zu sprechen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben
- Sich bewusst zu machen, dass die Kita Deinem Kind neue Erfahrungen und soziale Kontakte ermöglicht
- Eigene Ängste nicht auf Dein Kind zu übertragen
Eine offene Kommunikation mit den Betreuungspersonen ist dabei essenziell. Zögere nicht, Fragen zu stellen oder Sorgen anzusprechen – das stärkt das Vertrauen auf beiden Seiten.
Um deinem Kind die sozialen Kontakte zu erleichtern braucht dein Kind Empathie. Wie dies entwickelt wird, kannst du im Blog Kleine Herzen, große Gefühle: Empathie entwickeln
5. Den Kita-Alltag erleichtern
Sobald Dein Kind sich an den neuen Alltag gewöhnt hat, kannst Du einiges tun, um den morgendlichen Ablauf stressfreier zu gestalten:
- Eine feste Morgenroutine etablieren (z. B. gemeinsames Frühstück, Anziehen in Ruhe)
- Genug Zeit einplanen, damit der Abschied entspannt bleibt
- Regelmäßige Rituale einführen, damit Dein Kind sich sicher fühlt
- Nach der Kita genügend Zeit für Kuscheln und gemeinsame Aktivitäten einräumen
Die ersten Wochen in der Kita können anstrengend sein, aber mit der Zeit wird es zur Routine. Bald wird Dein Kind die Kita als zweiten Wohlfühlort sehen und die Zeit dort genießen.

Wie können Eltern ruhig und entspannt bleiben, auch wenn das Kind weint?
Es ist völlig normal, dass Eltern beim Kita-Start emotional werden, besonders wenn das eigene Kind weint. Doch je ruhiger und entspannter Du bleibst, desto leichter fällt es Deinem Kind, sich sicher zu fühlen. Hier sind einige bewährte Strategien, um gelassen zu bleiben:
1. Vertraue den Erziehern
Die meisten Kinder beruhigen sich schnell, sobald die Eltern außer Sichtweite sind. Die Erzieherinnen und Erzieher sind erfahren im Umgang mit Trennungssituationen und wissen, wie sie Deinem Kind helfen können. Tausche Dich mit ihnen aus und vertraue auf ihre Kompetenz.
2. Halte den Abschied kurz und liebevoll
Ein klarer, aber kurzer Abschied hilft Deinem Kind, sich schneller zu beruhigen. Vermeide lange Verabschiedungen oder das mehrfache Zurückkommen, da dies die Trennung schwieriger macht. Ein einfaches „Ich hole dich später wieder ab, hab einen tollen Tag!“ reicht völlig aus.
3. Atme tief durch und erinnere Dich an den Grund
Wenn Dich die Tränen Deines Kindes belasten, erinnere Dich daran, warum Du Dich für die Kita entschieden hast. Dein Kind lernt dort soziale Fähigkeiten, wird gefördert und entdeckt eine neue Welt. Tiefes Ein- und Ausatmen hilft, sich selbst zu beruhigen.
4. Lenke Dich ab
Gerade in den ersten Tagen kann es helfen, sich direkt nach der Verabschiedung abzulenken. Plane eine kleine Aktivität für Dich – ein Spaziergang, ein Kaffee mit Freunden oder eine kurze Meditation – um den Fokus von der Sorge abzulenken.
5. Bleib konsequent, aber verständnisvoll
Zeige Mitgefühl für die Gefühle Deines Kindes, aber bleibe bei der Entscheidung. Wenn Dein Kind merkt, dass Du unsicher bist, wird es sich noch schwerer tun, loszulassen. Ein positiver, selbstbewusster Tonfall gibt Sicherheit.
6. Sprich mit anderen Eltern
Der Austausch mit anderen Eltern kann beruhigend sein. Fast jeder hat ähnliche Situationen erlebt und oft helfen Erfahrungsberichte, um sich weniger allein zu fühlen.
7. Beobachte die Entwicklung
Nach den ersten Tagen oder Wochen wirst Du merken, dass Dein Kind sich immer mehr an die Kita gewöhnt. Es wird neue Freunde finden und Spaß haben. Halte Dir vor Augen, dass die Anfangszeit nur eine Phase ist, die bald vorübergeht.
Wie du die Entwicklung beobachten kannst im motorischen und sprachlichen Bereich kannst du im Artikel, Motorische Entwicklung: Meilensteine &Tabelle (PDF) und Sprachentwicklung (Tabelle) nachlesen.
Fazit
Der Kita-Start ist ein großer Schritt – für Dein Kind und für Dich. Mit der richtigen Vorbereitung, einer liebevollen Eingewöhnung und einer positiven Einstellung kannst Du diesen neuen Lebensabschnitt entspannt gestalten. Jedes Kind ist unterschiedlich, also gib Deinem Kind die Zeit, die es braucht. Bald wird der Kita-Alltag für Euch beide zur Normalität.
Häufig gestellte Fragen zum Kita-Start
Wie lange dauert die Eingewöhnung in der Kita?
Die Eingewöhnung dauert in der Regel zwei bis vier Wochen, je nach Kind und Kita-Konzept. Manche Kinder brauchen länger, andere gewöhnen sich schneller ein.
Was tun, wenn mein Kind jeden Morgen weint?
Bleibe ruhig und verabschiede Dich kurz, aber liebevoll. Weinen beim Abschied ist normal, doch in den meisten Fällen beruhigen sich die Kinder schnell, sobald die Eltern weg sind.
Wann sollte mein Kind mit der Kita starten?
Viele Kinder beginnen mit etwa einem Jahr, manche erst mit zwei oder drei. Der ideale Zeitpunkt hängt von den individuellen Bedürfnissen der Familie und des Kindes ab.